Gewitter fotografieren – ein atemberaubendes Schauspiel

Hi ihr da draußen. Heute gibt es eine Premiere: Das hier ist mein erster Live-Blogeintrag. Eigentlich hatte ich schon lange vor ein Gewitter für die Ewigkeit einzufangen. Leider fehlte es mir bisher an der Gelegenheit eines vor die Linse zu bekommen. Doch heute erfüllte sich durch Zufall dieser Wunsch und ich muss sagen, es hat richtig Spass gemacht. Vor wenigen Minuten ist ein gewaltiges Gewitter hier aufgezogen, was mich natürlich nicht in Ruhe gelassen hat. Angekündigt hat es sich mit einem sehr beeindruckendem Wetterleuchten und einzelnen starken Blitzen.  Also Kamera gezückt und losgelegt, bevor der große Regen kommt.

Dabei sind diese Impressionen entstanden:

Making Of – Wie habe ich die Blitze fotografiert

Im Prinzip ist das Bild relativ einfach gemacht.  Kamera mit Fernauslöser auf das Stativ gepackt und folgende Einstellungen eingegeben:

Brennweite: 24 mm

ISO 500

Blende 10

Belichtungsautomatik

manueller Fokus auf “unendlich”

Begründung der Einstellungen:

Zunächst wurde die Brennweite von 24 mm gewählt um möglichst viel Himmel und Umgebung auf den Sensor zu bannen. Nichts ist schlimmer als unvollständige Blitze. Die  Blende 10 wurde gewählt, um zum einen die maximale Abbildungsleistung des Objektives zu bekommen und zum zweiten eine große Tiefenschärfe im Foto zu haben, damit auch nähere Blitze relativ scharf abgebildet werden.

Da ich wusste, dass eine starke Regenfront aufziehen würde, wollte ich mich nicht lange mit den manuellen Einstellungen aufhalten. Aus diesem Grund wurde die Belichtungsautomatik gewählt und ISO 500 gewählt. Im Nachhinein waren die Blitze so hell, dass eine geringere ISO auch funktioniert hätte.  In der Eile wollte ich jeodch auf Nummer sicher gehen, und das Ergebnis spricht für sich. Zum Experimentieren war leider zu wenig Zeit. Die Belichtungszeit betrug jeweils 30 Sekunden.

Das Bild wurde in Photoshop fast nicht bearbeitet. Ausschließlich die Rauschentfernung mittels Luminanz und der Beschnitt wurden an den Bildern durchgeführt.

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Alternativ Einstellungen

Da Blitze nicht unbedingt der Gesundheit und der Technik förderlich sind, sollte man einen ausreichenden Abstand zum Objekt einnehmen. Aus diesem Grund fotografieren einige Blitzjäger mit größeren Brennweiten (Teilweise bis zu 100 mm), die je nach Entfernung gewählt werden. Der weitere Vorteil eines größeren Abstandes bietet die bessere Vorhersagbarkeit der Einschlagsorte der Blitze, da die Zugrichtung des Gewitters besser vorher gesagt werden kann.

Eine weitere Alternative betrifft die Kameraeinstellungen. Im Gegensatz zu mir fotografieren viele mit den manuellen Einstellungen und verändern je nach Blitzhäufigkeit die Blende (Das werde ich auch bei den kommenden Gewittern machen). Je weniger Blitze vorhanden sind, desto kleiner wird die Blende gewählt (8 – 16, teilweise auch höher) um eine möglichst hohe Ausbeute an Blitzen zu erlangen und/oder mehrere Blitze auf einem Foto zu bannen.

Die Ausrüstung zum Blitz fotografieren

Ganz wichtig: Eine vernünftige Kamera mit geringem Rauschen bei ISO 100-200 und der Möglichkeit alle Einstellungen selbst zu wählen sowie einem Brennweitenbereich von 24 – 50 mm, besser natürlich noch größer (Das betrifft natürlich beide Richtungen des Brennweitenbereichs). Das zweite Musthave ist ein Stativ. Ich denke nicht, dass einer von euch in der Lage ist 30 Sek. nicht zu wackeln. Sehr empfehlenswert ist eine Taschenlampe, ein Fernauslöser und natürlich entsprechende Kleidung. Für die Kamera bietet sich ein Regenschutz an, falls man doch mal überrascht wird.

Blitze geplant fotografieren

Wer Blitze natürlich geplant fotografieren möchte sollte sich auf jeden Fall die folgenden Seiten genauer anschauen:

Der Blitzinformationsdienst von Siemens: Auf dieser Seite findet ihr aktuelle Informationen zu den aktuellen Blitzeinschlägen in Deutschland, übersichtlich auf einer Karte verzeichnet.

Die Umweltzentrale Deutschland bietet ebenfalls einen Service zum Auftreten von Blitzen in Deutschland an. Diese Vorhersage wird fast minütlich aktualisiert, sodass man immer auf dem neusten Stand ist.

Und nun noch einige sehr interessante Blogbeiträge zum Thema:

Stephan Sachs hat auf Lensflare einen sehr interessanten Artikel verfasst.

Auf ddpix.de findet ihr einen ebenfalls sehr empfehlenswerten Artikel zu diesem Thema.

Zuletzt noch ein Hinweis auf das Portal Wetter-Fotos.de auf dem ihr wunderbare Bilder von Blitzen und Wolken findet.

4 thoughts on “Gewitter fotografieren – ein atemberaubendes Schauspiel

  • 19. August 2011 um 09:17
    Permalink

    Hey Yuri,
    Super Bilder das Blitz am Abend 3 finde ich sehr schön!

    Antwort
  • Pingback: Gewitterfotos – Der zweite Versuch » Allgemein » Foto-Tipps

  • 7. November 2011 um 12:58
    Permalink

    Hallo,

    “Die Blende 10 wurde gewählt, um zum einen die maximale Abbildungsleistung des Objektives zu bekommen und zum zweiten eine große Tiefenschärfe im Foto zu haben, damit auch nähere Blitze relativ scharf abgebildet werden.”

    Wie nahe erwartest denn den Blitz? Bei Blende 10 ist alles scharf ab ca 2,5 Meter…

    Antwort
    • 7. November 2011 um 14:28
      Permalink

      Ich lasse das Gewitter meistens seitlich an mir vorbeiziehen. Daher können die Blitze durchaus schon mal etwas näher kommen. Für mich entscheidend ist die Abbildungsleistung des Objektivs die meistens bei Blende 8-10 liegt.
      Ich hatte schon Blitze die waren bis auf einen halben Kilometer herangekommen, was ich schon als sehr nahe empfand. Generell gebe ich dir aber recht, dass das Argument der Tiefenschärfe nicht 100% stimmig ist. Ob aber bei Blende 10 nun alles ab 2,5 Meter scharf ist kann ich nicht sagen. Ich habe meine besten Ergebnisse mit der höchsten Ausbeute eben bei Blende 10 geschossen die ich eben aus den oben genannten Gründen gewählt habe.

      Antwort

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