Faszination Feuerwerk – Tipps und Tricks

Ich habe mich intensiv mit dem Thema “Feuerwerk” beschäftigt. Deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt und das Feuerwerk eines örtlichen Vereins fotografiert. In diesem Artikel möchte ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Dabei werde ich im Einzelnen auf die Ausrüstung, Vorbereitung, Kameraeinstellungen und noch vieles mehr eingehen.

Hier habe ich meine ersten Versuche der Feuerwerksfotografie gestartet.

Die Ausrüstung

Kommen wir zunächst zu der Ausrüstung. Zum Fotografieren eines Feuerwerks benötigt man eine Kamera, deren Einstellungen (Blende, Belichtungszeit und ISO-Zahl) manuell einstellbar sind. Zusätzlich sollte sich der Autofokus deaktivieren lassen. Dazu in im Absatz “Kameraeinstellungen” mehr. Ein Selbstauslösemechanismus kann auch sehr hilfreich sein.

Zusätzlich benötigt man unbedingt ein Stativ, da wir mit Belichtungszeiten von 1,5-30 Sek fotografieren. Ich selbst empfehle zusätzlich noch einen passender Fernauslöser, der das Berühren der Kamera zum auslösen verhindert. Mit dieser Kombination lassen sich 90% aller Verwacklungen ausschließen (sofern niemand gegen das Stativ rempelt).

Zum Objektiv gibt es eher weniger zu sagen. Dieses sollte lichtstark sein (Offenblende f1/2,8) und einen Brennweitenbereich ab 16 mm bieten um die volle Pracht eines Feuerwerks einfangen zu können.

[sam_ad id=”1″ codes=”true”]

Als weitere Standardausrüstung habe ich immer eine Taschenlampe und Ersatzakkus dabei. Besonders ersteres ist in meinen Augen unerlässlich. Fast hätte ich es vergessen: Nahrungsmittel und Getränke sind ebenfalls sehr hilfreich.

Vorbereitungen treffen

Meine Erfahrungen zeigen, dass sich umfangreiche Vorbereitungen positiv auf die Ausbeute der Bilder auswirken. Die Vorbereitung beginnt damit, sich mit dem Feuerwerk auseinander zu setzen. Dabei sind folgende Fragen für mich entscheindend:

  • Wo wird das Feuerwerk abgefeuert?
  • Wann genau wird das Feuerwerk gestartet?
  • In welcher Reihenfolge erfolgt der Abschluss der einzelnen Elemente?
  • Wo befinden sich die einzelnen Elemente?
  • Welche Höhe wird durch das Feuerwerk erreicht?
  • Wie sieht das Gelände aus und gibt es Bäume/Häuser/Gegenstände die das Feuerwerk verdecken können?

Basierend auf diesen Angaben kann so der optimale Standpunkt zum Feuerwerk festgelegt werden. Ich bin meist schon einige Stunden zuvor vor Ort um mir einen Standpunkt zu suchen, der eine günstigen Blick auf das Feuerwerk bietet (Frage 1, 3 und 4), welches Objektiv und welche Entfernung ich zum Feuerwerk einnehme (Frage 5 und 6 in Kombination der verfügbaren Brennweite). Je länger die verfügbare Brennweite, um so größer wähle ich die Distanz zum Feuerwerk, um auch die großen Effekte einfangen zu können.

Ein weiterer Vorteil der frühzeitigen Anreise ist die Kommunikation mit den verantwortlichen Pyrotechnikern, um die obigen Fragen vorab zuklären. ansonsten Hilft nur eines: ausprobieren und vorab Vergleichsbilder von vorangegangenen Feuerwerken zu studieren.

Der Standort

Wie bereits geschildert, erfolgt die Standortwahl über die vorhanden Technik und den Angaben des Feuerwerkes. Um Hindernisse, die den Blick auf das Event verhindern, zu umgehen, ist eine erhöhte Position von Vorteil. Besonders bei großen Feuerwerken ist mit einer Vielzahl von Fotografen und Besuchern zu rechnen, die sich ebenfalls den optimalen Standort sichern wollen und werden.

Zum Üben empfehle ich daher kleinere lokale Feuerwerke, bei denen ein größerer Ansturm nicht zu erwarten ist. Auch wenn das Feuerwerk nicht so spektakulär ist, so gewinnt man hierdurch an Erfahrungen, die einem bei späteren Events von Nutzen sein können.

Kameraeinstellung

Entscheidend für das Bild sind die Kameraeinstellungen. Je nach Kameratyp und Kameraleistung werden unterschiedliche Einstellungen empfohlen.

Isozahl

Die Isozahl ist eine der Einstellungen, die zu berücksichtigen sind. Je höher das Rauschverhalten der Kamera, desto niedriger sollte die Isozahl gedreht werden. Das Rauschverhalten lässt sich mit einem einfachen Trick ermitteln: Man stellt die Iso-Zahl der Kamera auf ca. Iso 500-800 ein, deaktiviert den Autofokus, verschließt das Objektiv mit dem Objektivdeckel und belichtet 2-10 Sekunden. Die entstandenen Bildstörungen sind bei diesen Einstellungen auch auf dem Bild später zusehen.

Ich selbst fotografiere Feuerwerke mit ISO 300 bis ISO 500, bei längeren Belichtungen mit einer deutlich geringeren Isozahl.

Blende

Die Blende 8-10 wähle ich um eine große Tiefenschärfe zu bekommen und um die maximale Abbildungsleistung des Objektives zu erreichen. Randabschaltungen fallen hier meistens weg und das Bild ist über den gesamten Bereich relativ scharf.

Belichtungszeit

Meine Feuerwerksbilder entstehen mit einer Belichtungszeit von 1-4 Sekunden, da meiner Meinung nach so die Effekte sehr gut zur Geltung kommen. Belchtungszeiten von mehr als 4 Sekunden habe ich bisher nicht in Betracht gezogen.

Für die Einstellungen der Belichtungszeit verwende ich den Bulb-Modus oder eine vorher gewählte Belichtungszeit über das Kameramenü.

[sam_ad id=”1″ codes=”true”]

Weitere Einstellungen

Zusätzlich deaktiviere ich den Autofokus und fokussiere auf “unendlich”, damit sich das Feuerwerk möglichst in der Schärfeebene befindet. Wer allerdings schon bei Tageslicht anreist, kann schon vorab die Kamera fokussieren lassen und anschließend den AF deaktivieren.

Der Sucher wird mit der  Abdeckung verschlossen, um Sreuchlicht in der Kamera zu vermeiden.

Das Abspeichern der Bilder erfolgt entweder als RAW  oder als JPG Datei, wobei ich persönlich das RAW Format vorziehe. Wichtig ist, dass man diese Dateien auch später auf dem eigenen PC bearbeiten kann.

Ganz WICHTIG: Die Einstellungen sollten kurz vor dem Feuerwerk oder während den ersten Minuten getestet werden. Nichts ist schlimmer als über oder unterbelichtete Bilder.

Der Moment der Aufnahme

Der Moment der Aufnahme ist am kniffligsten. Hier Helfen meist nur Erfahrungen weiter. Bei einigen Feuerwerken kann man das Steigen der einzelnen Bomben erkennen und sich auf einen Effekt einstellen. Bei größeren Entfernungen fällt dieses deutlich schwerer. Hier entscheidet das Glück.

Alternativ kann die Belichtungszeit auch deutlich höher eingestellt werden und das Objektiv zwischendurch mit einem Deckel abgeschattet werden. So wird verhindert, dass einzelnen Effekte durch das Schließen des Verschlusses “abgeschnitten” werden.

Ich hoffe dieser Artikel hat euch gefallen und hoffe auf eine lebhafte Diskussion.

Weiterführende Links

Im Anschluss möchte ich euch noch einige Links empfehlen:

In dem Artikel von Thomas wird die Thematik des Feuerwerks ebenfalls behandelt und sehr ausführlich erklärt. Sein erster Versuch schaut dabei schon sehr gut aus.

Den Artikel von Fotoburschen kann ich ebenfalls sehr empfehlen. Besonders das Video vom Alstervergnügen 2010  ist wirklich beeindruckend.

Wer mehr über Feuerwerke erfahren möchte und weitere Bilder sucht, ist im Feuerwerks-Forum genau richtig. Wer beiendruckende Bilder aus Japan sehen möchte ist auf der folgenden Seite genau richtig. Hier dreht sich alles um Hanabis, den japanischen Feuerwerken.

4 thoughts on “Faszination Feuerwerk – Tipps und Tricks

  • 2. Dezember 2010 um 16:03
    Permalink

    Schöner Artikel und eine gute Einleitung. Gefällt mir gut. Allerdings verstehe ich nicht, warum ich ein Objektiv mit Blende 2.8 benötige, wenn ich eh auf 8-10 abblende?

    Antwort
  • 2. Dezember 2010 um 16:04
    Permalink

    gute frage, aber die optische güte hochwertiger objektive, die macht sich doch bestimmt auch beim abblenden bemerkbar. oder irre ich mich da?

    Antwort
  • 2. Dezember 2010 um 18:52
    Permalink

    Das ist eine gute Frage. Meist verhält es sich so, dass die Qualität besonders zum Rand hin deutlich besser wird.
    Oft ist der Punkt der Maximalen Schärfe bei Blende 8-10 erreicht. Da benötigt man keine Blende 2,8.
    Hat die Kamera jedoch ein hohes Isorauschen so muss natürlich die Blende geöffnet werden. Da wäre es ärgerlich, wenn man hier besonders zu den Rändern hin an Potential einbüßt indem man die Maximale Blende von 4,5 etc. nutzen muss.

    Antwort
  • 3. Dezember 2010 um 18:48
    Permalink

    hallo yuri. das ist dein bisher bester artikel. hat mir sehr gut gefallen. werde deine tipps heute abend bei einem hochzeits-feuerwerk umsetzten. vielen dank und ich werde dir berichten

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert