Der optimale Monitor für Bildbearbeitung – oder wie einem der Monitor die Nachbearbeitung versauen kann

Eigentlich wollte ich über ganz andere Dinge schreiben, aber heute habe ich mal wieder die Tücken der Technik kennen lernen dürfen. Also schreibe ich einfach meinen Frust von der Seele.

Das Problem, mein toller Monitor, besteht eigentlich schon länger. Ich bin ein ex-stolzer-Besitzer eines 22″ Zoll Hannspree Xm-S Monitors. Eigentlich ein guter Kauf. Das Bild ist klar, gut und gleichmäßig ausgeleuchtet, also ideal zum Arbeiten und Spielen. Also sollte er eigentlich auch für die Bildbearbeitung taugen. Dachte ich zumindest.

Der anschließende Schock war nicht nur groß sondern auch teuer. Ich hatte gerade den ersten Druck meiner Masterarbeit in den Händen und blätter fröhlich durch mein Werk um dann festzustellen: Alle meine Bilder haben einen grauen Hintergrund und die Radierspuren sind wunderbar zu sehen. Also Auftrag storniert, nach hause um dort nichts von dem Hintergrund zu sehen. Toll. Also an den Laptop. Und genau dort durfte ich dann erkennen, dass mein toller Monitor mir helle Grautöne verschluckt.

An Bildbearbeitung nur über den visuellen Eindruck war ab dann nicht mehr zu denken. Ich kann mich auf den Monitor nicht mehr verlassen.

Monitorkalibrierung

Da ich als Student kaum Geld hatte, habe ich mir leider kein Monitorkalibrierungsgerät zugelegt. Im Nachhinein bereue ich das. Ich habe daher den Monitor mit Hilfe von kostenlosen Programmen und Grauverläufen einigermaßen hinbekommen, damit die Bildbearbeitung noch einigermaßen im Rahmen liegt. Gute Dienste leistete das Programm Monitor Calibration Wizard und die folgende Testkarte/Graukeil:

 

Bei einem Monitor sollten alle Felder unterscheidbar sein. Speziell die hellen und die dunklen Flächen machen vielen Monitoren Probleme, bzw. können nicht mehr unterschieden werden. Die Einstellungen sollten also im Kontrast und Helligkeit angepasst werden.

Zwei Stunden des Probierens ergaben: Mein Monitor ist nicht in der Lage alle Grautöne darzustellen. Das ist leider nur suboptimal für die Bildbearbeitung. Also mal wieder das beste Produkt gekauft und ein neuer Monitor soll her.

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Der neue Monitor für Bildbearbeitung

Bevor ich nun bekannt gebe, welches der neue Monitor für meine Bildbearbeitung ist, möchte ich zu nächst die Auswahlkriterien erläutern.

Folgende Eckpunkte sind und waren für mich besonders wichtig:

  • Der Monitor sollte eine Mindestgröße von 24″ aufweisen, um genügend Arbeitsfläche für Photoshop und Lightroom bereitzustellen.
  • Der Monitor sollte Farbecht (fast komplette Abdeckung des AdobeRGB Farbraums) sein, also alle Farben darstellen können – OK alle Farben ist unmöglich, aber man soll sich ja ein Ziel stecken. Im Grunde ist das auch die wichtigste Eigenschaft, damit eine Bildbearbeitung optimal gelingen kann.
  • Die Kosten: Der neue Monitor zur Bildbearbeitung soll nicht deutlich mehr als 600 Euro kosten.
  • Entspiegeltes Display: Nichts ist schlimmer als sich selbst im Monitor zu sehen 😉
  • HDMI sollte der neue Monitor auch haben.

Auf Grund des Preises sind die EIZO Monitore, auch wenn sie mit zu den Besten gehören, einfach aus dem Rennen. Das ist es mir dann doch nicht wert.

Preis – Leistungs – Sieger

Ganz vorne in der Preis-Leistungs Klasse liegen die Monitore LG E2711PY-BN und der LG E2770V-BF. Beide haben eine Größe von 27 Zoll und schneiden in den Testberichten von PRAD mit “gut” ab. Für 300 Euro kann man da nicht meckern. Der Teufel liegt im Detail: Der LG Flatron E2711PY-BN hat deutliche Vorteile: Er ist in Höhe und Breite verstellbar und kann auch im Hochformat betrieben werden. Das ist super, wenn Bilder im Hochformat bearbeitet werden sollen. Mit einer Empfohlenen Auflösung von 1920 x 1080 sind beide Monitore gleich auf und in meinen Augen ausreichend für die Bildbearbeitung. Einziger Nachteil beim LG Flatron E2711PY-BN: Kein HDMI Anschluss. Schade aber für knapp 300 Euro kann man nicht alles erwarten.

Wenn es mehr sein darf

Wenn man etwas mehr möchte ist man bei Dell besser aufgehoben. Der Dell U2711 und der Dell U2713HM bzw. der große Bruder der Dell U2713H machen einen sehr guten Eindruck. Die beiden LGs halten da nicht mit. Die Dells bestechen durch deutlich mehr Farben (50 mal mehr Farben) und einer Auflösung von 2560 x 1440. Beide haben mindestens einen HDMI Anschluss. Dell U2713HM ist wie der LG Flatron E2711PY-BN im Hochformat zu betreiben. Allerdings sind die beiden DELL Monitore 200 Euro teurer.

Fazit

Es gibt sehr viele Monitore für die Bildbearbeitung in meiner Preisspanne mit den entsprechenden Anforderungen. Der 27″ Markt ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und die Auswahl riesig.

Leider habe ich die Erfahrungen machen müssen, dass man bei billigen Produkten häufig zweimal kauft. Ich werde mir den Dell U2713HM für die Bildbearbeitung zulegen. Zum einen kann er im Hochformat betrieben werden und zum anderen bietet er eine enorme Auflösung. Sobald ich den Monitor mein Eigen nenne darf, werde ich weiter darüber berichten.

4 thoughts on “Der optimale Monitor für Bildbearbeitung – oder wie einem der Monitor die Nachbearbeitung versauen kann

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