wolkige Aussichten – Wolken fotografieren
Tagtäglich ziehen sie über uns hinweg, ohne wirklich Beachtung zu finden. Seit ich mich jedoch intensiv mit der Fotografie beschäftige, beantworten zu meinen Standardmotiven. Für mich spiegeln sie die Sinnlichkeit, Ruhe und Vergänglichkeit wieder.
Die Leidenschaft, Wolken zu fotografieren, entdeckte ich jedoch erst mit dem Kauf meines Weitwinkelobjektivs. Wolken zu fotografieren ist für mich ein Glücksspiel. Kaum habe ich meine Kamera gezückt, haben sich die Wolken bereits verändert und der ursprüngliche Eindruck ist vergangen. Darüber hinaus gibt es jahreszeitlich abhängige Wolkenformationen. Im Sommer überwiegt der große blaue Himmel mit kleinen Quellwolken, während sich im Herbst die Wolken so hohen Türmen formieren. keine Wolke gleicht der anderen, was für mich den großen Reiz ausmacht.
Kameraeinstellungen
Nun aber zu den handwerklichen Dingen. Das Objektiv meiner Wahl ist entweder ein Weitwinkel mit 24mm am Vollformat (16mm beim 1,6er Crop Faktor) oder ein Teleobjektiv (100-400mm) für Ausschnitte. Als Blende wähle ich 6 bis 10, je nach Objektiv, um am Rand keinen sichtbaren Schärfeabfall zu erzeugen. Die Isozahl minimiere ich auf ein Minimum. Ich fotografiere Wolken indem ich sie meist 0,5 bis eine Stufen unterbelichte, um das Ausbrennen von Bereichen zu verhindern und um die volle Zeichnung zu erhalten. Gleichzeitig nehme ich in Kauf, dass der blaue Himmel deutlich dunkler wirkt. Als Weißabgleich wählte ich Tageslicht. Hier sollte man jedoch etwas experimentieren. Optimaler weise fotografiert man im RAW Format, da man den Weißabgleich im Nachhinein sehr leicht korrigieren kann. Zur Belichtungsmessung verwende ich eine mittelbetonte Messung.
Die kontrastreichsten Wolkenbilder entstehen, wenn die Sonne diese seitlich anstrahlt, da so die Strukturen deutlich besser zum Vorschein kommen.
Hier ein Beispielbild, bei dem der Himmel sehr dunkel geworden ist, da ich etwas zu sehr unterbelichtet habe:
Die Nachbearbeitung
Die Nachbearbeitung ist denkbar einfach und erfolgte ausschließlich in Camera RAW.
Dieses Bild muss natürlich nun nach bearbeitet werden. Ziel ist den Himmel auf zu hellen und die volle Zeichnung der Wolken zu erhalten. Nachfolgend die einzelnen Arbeitsschritte:
Da ich etwas unterbelichtet habe, ziehe ich die Belichtung soweit hoch, dass die Wolken gerade nicht ausbrennen, bzw. überbelichtet werden.
Parallel dazu regle ich das Aufhelllicht etwas nach oben und ziehe die Helligkeit bis 63 hoch, damit das Blau heller wird und noch strahlender zur Geltung kommt.
Damit mir die Zeichnung in den Wolken nicht ganz verloren geht, setze ich noch etwas Schwarz hinzu.
Im Anschluss erfolgt die Bearbeitung an der Gradiationskurve. Hier werden die Lichter und helle Farbtöne etwas nach oben geregelt.
Ein leichtes Rauschen wird mit Hilfe der Luminanz und den Luminanzdetails reduziert.
Um die Vignettierung zu entfernen verwende ich die Objektivkorretur in Camera RAW.
Das war es dann auch schon im Groben. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen. Wer noch Lust hat kann mit der Farbtemperatur etwas rumspielen.